Zwischen LINIE und FARBE

aus Leporello: Zwischen LINIE und FARBE
(gleichnamige Ausstellung im Xylon Museum, Schwetzingen vom 13.4.-26.5.)

In ihrem künstlerischen Schaffen konzentriert sich Ines Hock auf die Erforschung von Farbwirkungen und ihre Präsenz im Raum. Dazu bedient sie sich eines seriellen Prozesses und lotet das Thema ein in zahlreichen Facetten und unterschiedlichen Medien aus: Im klassischen Sinne der Malerei mit Arbeiten auf Papier und Leinwand, aber auch mit Installationen, die den Betrachter eintauchen lassen in eine gleichsam dreidimensionale, skulpturale Farberfahrung.

Das Interesse an der Erforschung der Zusammenhänge zwischen Raum und Farbe zeigt sich deutlich in der Serie der Monotypien, die mit ihren ephemeren, sensibel ineinander fließenden Farbwolken den Betrachter ein- tauchen lassen in ein sinnlich erlebbares Zusammenspiel beider Elemente. Das Farb/Raum Gefüge ist hier keinesfalls gefestigt, sondern in einer Art Übergangszustand begriffen, der sich im nächsten Moment wieder verän- dern wird. Die Faktoren Zeit und Bewegung spielen auch in den neuesten großformatigen Monodrucken eine Rolle. Ihre mäandernden Linienbändern bestehen aus einer Kombination zahlreicher kleiner, überlappend anein- ander gesetzter Monotypien. Ausgangsmaterial ist eine Kartoffel, die von Hand auf das Papier gedruckt wird und durch den wiederholten Einsatz mit der Zeit Veränderung erfährt und also als Akteur mit präsent ist. Neben der Einfachheit der Lösung spielt für Ines Hock hier ebenso die Unabhängigkeit etwa von technischer Ausstattung sowie die Unmittelbarkeit in der Anwen- dung eine entscheidende Rolle.

Die sichtbare und aktive Tätigkeit der Künstlerhand beim Erforschen von Farbräumlichkeit, das Spiel der Differenzen, Unschärfen und Übergänge kenn- zeichnen die ebenso konzeptuell durchdacht angelegte wie sich dem Zufall überlassende Herangehensweise der Künstlerin, die eine hochbewusste und aktive Wahrnehmung des Betrachters erfordert. Dr. Kristina Hoge, 2024

Ines Hock *1960 in Wetzlar, lebt und arbeitet bei Köln
1979-1987 Studium Akademie Düsseldorf, University of Arizona, USA, Universität Mainz
Stipendien
1983-84 Fulbright Stipendium, German-American-Club, Special Cultural / Enrichment Fund for Fulbright Grantees, 2006 Industriestipendium Cremer und Breuer Deutsche / 2020 NRW-Künstlerstipendium (MKW) / 2021 NRW-Künstlerstipendium MKW / NEUSTART KULTUR – Stiftung Kulturwerk / 2022 NEUSTART KULTUR Kunstfonds e.V. Bonn / 2024 Résidence Gustave Courbet, Manoir, France
Preise / Auszeichnungen
2014 Preis Kunst am Bau Wettbewerb, Uniklinikum, Regensburg / 2013 1. Preis Skulpturenwettbewerb Lilienthal / 2011 MACtac Award 1. European Winner
Lehrtätigkeit Dozentin für Malerei, Thüringische Sommer Akademie
Partizipatorische Projekte Kindergarten, Be(e) here
Filme 2014 Trans Chroma / 2018 Be(e) here / 2022 woREGENwann; My Colors for You
www.ineshock.de / www.de.wikipedia.org/wiki/Ines_Hock / @ines.hock.atelier

 

Dr. Kristina Hoge, 2024